Vor der deutschen Bundestags-Wahl 2025 fiel auf, dass eine Vielzahl von Themen mit großer Wildheit und medienübergreifend diskutiert wurde. Man stritt darüber, ob der Wirtschaftsminister an der Rezession schuld sei, ob die anhaltende und unbegrenzte Zuwanderung etwas mit Messer-Angriffen zu tun habe und ob der konservative Kandidat mit der extremen Rechten koalieren würde, dürfe oder solle. Dabei war der Ton des kurzen und heftigen Wahlkampfes ausgesprochen aggressiv. Die Parteien zerfleischten sich selbst, und jeder von der Professorin bis zum Obdachlosen wurde Nazi, Faschist oder Hitler genannt. All das ganz sinnlos, da die Zersplitterung der Mehrheits-Verhältnisse nach Aussage alle Parteien zu einer Links-Rechts-Koalition führen musste, die in gewisser Weise dafür garantierte, dass der bisherige Politkurs einfach fortgesetzt würde.
Die Themen waren, was vielleicht natürlich ist, vollkommen auf Deutschland begrenzt.
Menschen mit Interesse an ausländischen Vorgängen fiel auf, dass zeitgleich enorme geopolitische Umwälzungen stattfanden, die den deutschen Hickhack seltsam irrelevant erscheinen ließen. Das war nicht nur auf die beginnende zweite Amtszeit des US Präsidenten Trump zurückzuführen; auch der Krieg in Nahost und ein beginnender Wirtschaftskrieg änderten den Welthandel und die strategische Lage.
Zwei Ereignisse greife ich heraus: die Streichung der US-amerikanischen Hilfsmittel bzw. die Demontage von „USAID“ sowie die Publikation des chinesischen Programmes „Deep Seek“.
Das Versiegen des Geldflusses für die Flüchtlingscamps erzeugt mehrere Probleme, die man in Deutschland vollkommen ignoriert. Zunächst werden generell zahllose Menschen die Camps verlassen müssen, aus schierer Verzweiflung und wegen konkreter Lebensgefahr. Syrien ist weiterhin im Chaos versunken. Islamisten kontrollieren immer größere Gebiete, und die Türkei, immerhin NATO Partner, bombardiert Gebiete ohne Rücksicht auf zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Schulen.
Dann gibt es das ISIS-Cmap Al-Hol. Es ist eine Brutstätte des Terrors und zählt derzeit ca. 60.000 Menschen.
Etwa 100 Millionen US$ wurden soeben gestrichen, das sind rund 70% der Finanzierung. Das Lager ist damit nicht mehr betreibbar, und die Bewohner werden sich auf die umliegenden Gebiete verteilen – und auch nach Europa migrieren. Das bedeutet einen Zustrom höchst gefährlicher, ideologischer und fanatisierter Menschen, die an den Grenzen nicht kontrolliert werden und ohne Dokumente oder Nachweise vom europäischen Asylsystem absorbiert werden.
Quelle: Tobias Huch / X

von Googles KI „Gemini“ erstellt
Eine ganz andere Problematik ist das Erscheinen des – chinesischen – AI-Programmes „Deepseek“. Dessen Auftritt auf dem Weltmarkt brachte den Börsenkurs der Firma NVIDIA auf Talfahrt, wobei rund 600 Millionen US$ an Wert vernichtet wurden; weitere Aktien wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Hintergrund ist, dass das chinesische Startup „Deepseek“ auf den amerikanischen Entwicklungen aufgesetzt hatte und mit effizienterer Programmierung einen ungeheuerlichen Einspar-Effekt bei gleicher Leistung erzielt hatte.
Damit begann ein weltweites Rennen um die Vorherrschaft über die Künstliche Intelligenz. Die Weiterungen der Problematik lassen sich an Bedeutung gar nicht hoch genug einschätzen: Das 500 Milliarden Förderprogramm, das US Präsident Trump kurz zuvor ausgerufen hatte, erscheint plötzlich fragwürdig; die Zukunft Taiwans und seiner Chip-Fabriken, die für „AI“ unerlässlich sind, wird noch unsicherer und das bisher größte technische Investment des dritten Jahrtausends steht im Begriff, vollständig entwertet zu werden. Intelligenz und Kreativität werden zu weiten Teilen eine banale Computerfunktion. Selbst Forschungs-Leistungen sind nun unter Beteiligung „generativer“ Programme möglich, das Tempo der Veränderung potenziert sich.
Während die Welt forscht und entwickelt, erlässt die Europäische Union zunächst mal ein Verbot dieser Technik.
Diese beiden Entwicklungen – eine neue Flüchtlingswelle samt Terrordrohung einerseits, ein weltweiter Boom der künstlichen Intelligenz andererseits – sind am Deutschland des Jahres 2025 vollständig vorbei gegangen. Wie der Journalist Tobias Huch, s.o., schreibt, wird keine Bundesregierung die kommende Flüchtlingsproblematik aufhalten oder auch nur beeinflussen können. Technisch und wissenschaftlich ist Deutschland nicht mehr konkurrenzfähig und wird von denen, die die Technik nun eben beherrschen, jämmerlich abhängig sein. Als Land ohne Rohstoffe und ohne nennenswertes Talent hat es den Anschluss ans Jahrtausend verpasst und wird noch einige Jahrzehnte von alten Ressourcen zehren, ehe es in Armut und Bedeutungslosigkeit versinkt, was mehr oder weniger mit dem Ende der Europäischen Union einhergehen wird – unter praktischen Gesichtspunkten jedenfalls. Die EU wird natürlich noch bis in die zweite Hälfte des Jahrhunderts hinein bedrucktes Papier erzeugen, ob es sich dabei um Gesetze und Richtlinien oder inflationäre Banknoten handelt, sei dahingestellt.
Auch Deutschland produziert Papier, wieder mal. Nach dem Kampf kommt die Wahl, mit viel Gezeter werden Menschen abstimmen, koalieren und in Talkshows auftreten. Eine große Bedeutung hat das alles nicht mehr, scheint mir. Die Action spielt woanders, in China, den USA, in den Ölstaaten und vielleicht noch in Russland, das auf sein Militär setzt.
Möglicherweise entspannt das alles den einen oder anderen deutschen Leser. Wir werden die Welt nicht mehr beeinflussen, wir sind Opfer und Spielball der anderen Mächte. Wer weiß, was Sie gewählt haben, liebes Publikum. Sicher war es Ihnen wichtig.
Global gesehen war und ist es allerdings vollkommen belanglos.